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Train du Délire

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Beitrag von VanJudge Fr Jun 07, 2013 7:56 am

Dies soll ein Spin-Off meiner eingenlichen Saga werden, jedoch weiß ich nicht, ob es genug Spannung erwecken könnte.
Es handelt sich dabei um eine Zugreise, bei der nach und nach immer mehr Passanten verschwinden. Letzten Endes befinden sich nur noch drei Kinder im Zug, welche allerdings auch nicht lange sein sollen.

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Prolog


An einem warmen Sommerabend in Texas, ich weiß es noch genau, es war neunzehn Uhr vierzehn, lag eine Unruhe in der Luft, die nicht allzu bekannt war in diesen Gefilden. Es war nicht, wie die Nervosität vor einer Schießerei, keineswegs, diese fühlte sich anders an, so als stünde die Zeit still. Diese Unruhe allerdings sonderte das genaue Gegenteil aus. Alles Leben schien rasend schnell davonzuziehen, ohne Halt zu machen. Im direkten Anliegen, alles hinter sich zu lassen und möglichst schnell davonzukommen.
Ich kannte dieses Gefühl nur allzu gut. Denn schließlich hatte man nicht nur einmal versucht, mir das Meinige zu entreißen, oh nein – aber das ist eine andere Geschichte.
Der Grund dieser plötzlich aufgekommenen Unruhe war ein sonderbarer Brief, welcher ausgewählte Leute aus ganz Texas an jenem Nachmittag erreicht hatte.
Wenn man bedenkt, dass sich die Bevölkerungsrate Texas‘ zur damaligen Zeit bei etwa sechsundzwan- zig Millionen befand, war die Verteilung der Briefe doch recht gering. Es haben genau einhundertund- zwanzig Menschen einen solchen Brief erhalten und obwohl ich nicht zu denen gehörte, wusste ich ebenso genau über den Inhalt Bescheid, wie alle, die ihn gelesen hatten:


Sehr geehrte/r Dame/Herr,

Sie haben dem Staat Texas einen ehrenvollen Dienst erwiesen
und ihr Bestmöglichstes versucht, um die Opferzahl des gewaltigen
Sturmes deutlich einzudämmen. Für Ihre selbstlosen Taten dem Staat
gegenüber überreichen wir Ihnen mit diesem Schreiben eine Fahrkarte,
die Sie in ein Wochenende der Dankbarkeit und des Wohlwollens
einlädt. Wir hoffen, Sie nehmen diese kleine Gefälligkeit an und wünschen
Sie am sechsten dieses Monats um neunzehn Uhr an Bord des
Train du Délire begrüßen zu dürfen.

Hochachtungsvoll
Der Gouverneur des Staates Texas

Erweckt beim ersten Lesen eine zuvorkommende Aufmerksamkeit und stärkt die Sympathie des Staates ungemein. Deshalb wunderte es mich auch nicht, dass tatsächlich alle Eingeladenen das Angebot angenommen hatten und sich beim Eintreffen des Sonnenuntergangs am Bahnhof in El Paso einfanden.
Dort standen sie alle, angereist von nah und fern, um die ach so mysteriöse Reise ins Ungewisse anzu-treten. Der Brief versprach ein Wochenende voller Wohlwollen, aber was mochte das schon heißen? Der Größe des Andrangs zufolge hätte man denken können, es handele sich um die Einfahrt ins Paradies. Und doch erstreckte sich das monströse Dampfross so majestätisch aus dem Boden und glänzte in seinem vio- letten Metall, als sei es direkt von oben geschickt worden.
Die Menschen beschauten das Gefährt mit Ehrfurcht und Schrecken, waren dennoch fest entschlossen, mit eben jedem Gefährt in ihr wohlverdientes Wochenende voller Glück zu fahren.
Als die Ersten versuchten, den Zug zu besteigen, kamen leichte Handgemenge auf, da sie alle die Ersten sein wollten, die das Prachtstück von innen zu sehen bekämen. In der Tat gab sich der Zug von innen ebenso prachtvoll, wie von außen. Die Wagonflure waren mit Teakholz ausgelegt und helles Tageslicht fiel durch die riesigen Fenster der einzelnen Abteile.


Zuletzt von VanJudge am Di Jun 11, 2013 3:14 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Train du Délire Empty Re: Train du Délire

Beitrag von Red. Di Jun 11, 2013 2:17 am

Die Idee finde ich sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen, dass es durch deinen Schreibstil auch sehr spannend werden kann. Der Prolog gefällt mir ja auch schon sehr gut. Wenn du es verwirklichen würdest, würde ich es gerne lesen.
LG

Was mir nur aufgefallen ist, ist ein Flüchtigkeitsfehler:
angeommen -> angenommen
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Beitrag von VanJudge Di Jun 11, 2013 4:40 am

Ich danke dir! Wink
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